Auch bei unseren Feldern wurde nun die Gerste gedroschen. Heute geht das relativ zügig im Verhältnis wie es früher einmal war. Hier ein kurzer Einblick, wie mühsam das Dreschen einmal begann.

In diesem Sinne: Allen Landwirten ein erfolgreiches Dreschen!

Die Sichel gehört zu den wichtigsten und ältesten Geräten für den Schnitt von Getreide. Die älteste Form besteht aus Feuersteinklingen. Mit der Entdeckung des Eisens erhielt die Sichel erstmals die Bogenform. In der Steiermark wurde das Getreide noch im 19. Jahrhundert ausschließlich mit der Sichel geschnitten. Im 20. Jahrhundert wurde die Sichel vielerorts von der Sense abgelöst.

Ganz selten wurde für den Getreideschnitt die reine Grassense verwendet, ansonsten geschah dieser mithilfe einer Getreidesense, an der verschiedenartige Hilfsvorrichtungen (Haselrute als Spreitzgerte, Holzfächer, stoffbespannter Bogen) angebracht waren, damit das Getreide geordnet in eine Richtung fiel.

Der Getreideschnitt fand im Sommer (Ende Juni bis August) statt, wobei der Termin zwischen den einzelnen Getreidearten bzw. Gegenden wiederum etwas variieren konnte. Gerste wurde zumeist Anfang Juli, Roggen Mitte Juli, Winterweizen Ende Juli und Hafer zum Beispiel erst Anfang August geschnitten.

Mit dem Dreschflegel bzw. dem Drischel

wurde das Getreide gedroschen: Durch das Schlagen mit dem Drischelkolben oder Flegel auf die Getreideähren fielen die Getreidekörner heraus, so wurde die „Frucht“ – das Getreide – geerntet. Gedroschen wurde in der Regel in der Tenne. Die getrockneten Getreidegarben wurden aufgemacht und kleine Teile davon in zwei Reihen so auf den Tennboden gelegt, dass die Ähren zueinander schauten.

Das Dreschen mit Dreschflegel war wesentlich weniger ermüdend, wenn es in einem bestimmten Rhythmus erfolgte. Es gab – je nach Anzahl der Drescher – den Dreier-, Sechser-, Achter-Takt etc. Drescher, die aus dem Takt kamen, fielen gern dem Gespött der Nachbarn anheim. Um im Takt zu bleiben, sagte man vielerorts eigene Dreschsprüche auf. Das Dreschen fand in den Wintermonaten statt und musste spätestens zu Maria Lichtmess (2. Februar) beendet sein.

Das Aussehen der Dreschflegel variierte zwischen den verschiedenen Regionen der Steiermark. In der Weststeiermark waren die Flegel größtenteils gekrümmt, im steirischen Ennstal sowie in der Oststeiermark wurden gerade geschnitzte oder gedrechselte Dreschflegel verwendet.

Eine Dreschmaschine ist ein landwirtschaftliches Gerät zum Ausdreschen von Körnerfrüchten, insbesondere von Getreide.

Die erste per Wasserrad angetriebene Dreschmaschine

Diese wurde 1732 vom Müller Menzies in Edinburgh entwickelt. Mit der Dreschmaschine ist es möglich, den Getreidedrusch in wenigen Wochen zu erledigen. Zuvor hatte man das Getreide mit dem Dreschflegel ausgedroschen, was etwa 30 Wochen von Ende September bis Anfang Mai dauerte.

Zwischen 1785 und 1788 baute der schottische Maschinenbauingenieur Andrew Meikle die erste brauchbare Dreschmaschine (Schlagleistendrescher). Bei diesen Schlagleistendreschern ist der Trommelumfang längsseitig mit gerippten Leisten und der Korb mit glatten, scharfkantigen Leisten versehen. Das Korn wird durch die Leisten auf der Dreschtrommel aus den Ähren geschlagen. Da die Garben parallel zur Trommel eingelegt werden, bezeichnet man den Schlagleistendrescher auch als Breitdrescher.

Aus Amerika kam als Alternative der sogenannte Stiftendrescher von Samuel Turner, der 1831 patentiert wurde. Dabei wurden die Garben längs eingegeben. Diese Technik erwies sich, vor allem wegen des geringeren Kraftbedarfs, vor allem für kleinere und mittlere Betriebe als geeignetes Verfahren. Bei den Schlagleistendreschmaschinen ist für das Dreschen eine Drehzahl von mindestens 800 bis 1.100 Touren in der Minute notwendig, das verlangte motorischen Antrieb.

Die Technik der Schlagleistendreschmaschine findet noch bei den heutigen Mähdreschern Anwendung. Diese waren in den 1940er-Jahren erstmals im Einsatz und verdrängten ab den 1960er-Jahren die älteren Methoden vollständig. Durch den Einsatz von Mähdreschern wird der Charakter der Erntezeit vollständig verändert, trat doch an die Stelle eines hohen Personaleinsatzes ein intensiver Maschineneinsatz.